Abgeschlossene Projekte von Pastoralpsychologie bis Religionspädagogik

Machen Unterschiede Unterschiede? Religionsunterricht in der Primarstufe im Kontext von Pluralität, Heterogenität und religiöser Identität

  • Startdatum: 01-08-13
  • Projektstatus: abgeschlossen
  • Kategorie: Religionspädagogik, Katechetik und Didaktik

Beschreibung

Machen Unterschiede Unterschiede? In Kooperation mit dem Dezernat Schulen und Hochschulen des Bistums Mainz wurde die Situation des Religionsunterrichts, wie sie sich an Grundschulen in wachsendem Maße zeigt, ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt:

Auf der einen Seite stehen mit Artikel 7, Absatz 3, des Grundgesetzes und den einschlägigen Verlautbarungen der Deutschen Bischöfe die in Jahrzehnten geübte Praxis des katholischen Religionsunterrichts und die Überzeugung, dass seine konfessionelle Prägung zur Bildung und zur Stärkung der Identität Heranwachsender beiträgt und sie zum Dialog befähigt.

Auf der anderen Seite erweisen sich Grundschulen heute als kulturell plurale und heterogene Welten, in denen katholische, evangelische, muslimische, anders gläubige und religiös ungebundene Kinder miteinander leben und lernen.

Der Anteil katholischer Schüler*innen nimmt ab, der Wunsch nach Religionsunterricht in gemischt konfessionellen Gruppen nimmt zumindest an den Schulen zu. Oft sind die Gruppen katholischer Schüler*innen zu klein, als dass katholischer Religionsunterricht gemäß der geltenden Messzahlen überhaupt noch erteilt werden könnte.

Mit diesem religiösen Wandel stellen sich Fragen der Identitätsbildung neu: Wie entwickeln Kinder in der stark ausdifferenzierten Welt, in der sie leben, ihre eigene religiöse, auch konfessionelle Identität? Welche Kompetenzen brauchen sie, um zu dialogfähigen Menschen zu werden und im Konzert unterschiedlicher Positionen zur eigenen Stimme zu finden? Wie unterscheiden sich Kinder, die zunächst in konfessionellen Gruppen lernen, von solchen, die von Anfang an in bekenntnisgemischtem Unterricht miteinander lernen? Welche Aufgabe kommt einem zukunftsfähigen Religionsunterricht zu, welche Herausforderungen hat er zu bewältigen? Machen Unterschiede Unterschiede? Worin liegen Chancen, wo ergeben sich Grenzen eines konfessionell gemischten Religionsunterrichts? Welchen Unterstützungsbedarf melden Religionslehrkräfte an?

Um auf die veränderte Situation nicht nur reagieren, sondern sie aktiv mitgestalten zu können, wurde im Projekt zunächst auf eine Bestandsaufnahme durchgeführt – zum einen durch Unterrichtsforschung und damit verbundene videografische Datenerhebung, zum anderen durch eine repräsentative Studie.


Zurück zur Übersicht